Iran Konflikt sorgt für neues Goldpreis Hoch – Doch wie geht es weiter?

Doch wie geht es weiter? © Eigenes Bild

Nach der Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran erreichte der Goldkurs Anfang Januar mit 1.443,07 Euro / Feinunze ein neues Allzeithoch in Euro. Auch der Goldpreis in US Dollar steht mit 1.610,90 Dollar / Feinunze so hoch wie 2013 nicht mehr. Doch wie geht es weiter? Geht die Gold-Rally weiter oder ist der Höhepunkt erreicht und es geht wieder bergab.

Was ist überhaupt der Grund für das Gold-Hoch?

Die Gründe für einen hohen Goldkurs liegen vor allem in politischen und wirtschaftlichen Krisen. Hier gilt die „goldene Faustregel“, dass schlechte Aussichten für die Weltwirtschaft und politische Unsicherheit, die Nachfrage nach Gold tendenziell steigen lassen. Denn Investoren sehen das Edelmetall traditionell als “sicheren Hafen” in unsicheren Zeiten an.

Iran-USA: Kriegsangst befeuert Goldpreis

Aktuell ist die Eskalation des Konflikts zwischen Iran und USA der Grund für die starke Nachfrage nach Gold. Nachdem die USA den iranischen General Ghassem Soleimani gezielt getötet hatten und Teheran darauf US-Militärstützpunkte im Irak mit Raketenangriff, steigt die Angst vor einem neuen Krieg und einem damit einhergehenden Flächenbrand in der Region. Anleger flüchten daher in Gold, was den Preis nach oben treibt.

Finanz- & Wirtschaftspolitik als maßgeblicher Einfluss

Aktuell spielen vor allem Trumps Handelskonflikt mit China, die Geldpolitik der FED sowie die allgemeine Sorge vor einer kommenden Rezession die tragenden Rollen in Sachen Goldpreisentwicklung. Alle drei hängen eng miteinander zusammen.

Bereits seit etwa einem Jahr überziehen sich China und die Vereinigten Staaten gegenseitig mit Strafzöllen: Bisher in einem Handelsumfang von gesamt über 360 Milliarden Dollar.

Der starke Anstieg des Goldpreises auf das aktuelle Hoch wurde durch die Ankündigung Trumps ausgelöst, Anfang September Strafzölle in Höhe von 10% auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar zu erheben. China reagierte darauf mit einer Abwertung der eigenen Währung. Die Kurse an den Finanzmärkten gaben deutlich nach und verzeichneten nach Börsenschluss die höchsten Verluste des laufenden Jahres.

Weil sich Unternehmen durch die Eskalation dieses Handelsstreits mit Investitionen zurückhalten, geht die FED – die US-Notenbank – nun davon aus, dass nur Zinssenkungen die eigentlich noch recht solide laufende US-Wirtschaft in Schwung halten können. Schon in der letzten Sitzung Ende Juli der Leitzins um 0,25% gesenkt und für 2019 weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt.

Damit folgt die FED dem Druck des Präsidenten, der wiederholt durch seine berüchtigten Tweets dazu aufgefordert hatte die Leitzinsen zu senken. Dabei dürfte sich ein Zinssenkungszyklus auch auf den Dollar auswirken, was Trump aber nicht unrecht sein dürfte. Schließlich würde ein schwächerer Dollar die Exportchancen von US-Unternehmen verbessern und damit ein positives Wachstumssignal senden.

Über dem ganzen schwebt die Angst vor einer kommenden Rezession. In Folge der Leitzinssenkungen und dem Handelskrieg fielen die Zinsen auf 10-jährige US-Anleihen unter die von 2-jährigen Anleihen. Eine Entwicklung die in der Vergangenheit stets vor einem Wirtschafts-Abschwung zu beobachten war. Dazu kommt, dass seit der letzten US-Rezession bereits mehr als 10 Jahre vergangen sind. Kein Wirtschaftsaufschwung seit der Great Depression der 30er Jahre dauerte länger.

Was für eine weitere Gold-Rally spricht

Gold-Analysen wie Markus Blaschzko erwarten, dass die Goldrally bereits im Februar begonnen habe und noch immer in den Kinderschuhen stecke. Die Rezession stehe unmittelbar bevor und sobald Aktien- und Anleihemärkte einbrächen, würde Gold (und auch Silber) haussieren.

Das billige Geld sowohl der FED als auch der EZB, die ihre Geldpolitik des Quantitative Easing wiederaufgenommen hat, sind starke Anzeichen einer kommenden Rezession. Wird der Euro durch diese Geldpolitik geschwächt, könnte der Goldpreis in Euro auf ein weiteres Allzeithoch klettern. Ein weiteres Zeichen dafür, dass das aktuelle Hoch des Goldpreis nachhaltiger ist, ist der aktuelle Preis von Silber. Der Silberpreis, der normalerweise deutlich träger reagiert, hat ebenfalls deutlich angezogen.

Zu den Rezessionsängsten kommen Krisen, die ebenfalls Auswirkungen auf den Preis haben könnten. Hier sei eben jene Spannungen zwischen Iran & USA genannt, aber auch der für Januar 2020 anstehende Brexit.

Was gegen eine weitere Gold-Rally spricht

Die Entwicklung an den Aktienmärkten wird in den USA auch vom „Normalverbraucher“ deutlich schärfer beobachtet, als in Europa. Denn nicht wenige Bürger haben das Geld für ihre Altersvorsorge an den Finanzmärkten angelegt. Daher braucht Donald Trump starke oder zumindest stabile Märkte um 2020 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt zu werden. Er muss deshalb alles daransetzen, die Sorgen der Anleger vor einem kommenden Wirtschaftsabschwung zu zerstreuen. Schafft der US-Präsident die Rezession hinauszuzögern, wird sich auch der Goldkurs wieder korrigieren.

Ein erstes Anzeichen dafür mag sein, dass die für September angekündigten 10% Strafzölle schon am 14.August von Donald Trump wieder in den Dezember aufgeschoben wurden. Auch eine Befragung von US-Ökonomen rechnet mit einem Wirtschaftsabschwung erst 2020 oder 2021.

Jetzt Gold kaufen oder besser Gold verkaufen?

Was bedeutet dies aber nun für Gold-Interessierte? Sollte man jetzt Gold als Anlage kaufen oder den hohen Goldpreis nutzen, um Altgold zu verkaufen und so mehr Geld für Gold zu bekommen?

Grundsätzlich sehen wir Gold nicht als Spekulationsobjekt! Wer auf kurzfristige Gewinne aus ist, sollte sich mit anderen Anlageformen beschäftigen. Als Absicherung des eigenen Vermögens eignet sich Gold aber hervorragend. Langfristig gesehen ist der Wert von Gold enorm gestiegen.

Wir raten dazu Gold in regelmäßigen Abständen zu kaufen, um sich Stück für Stück Goldbesitz aufzubauen. Durch diese Taktik können auch Kursschwankungen ausgeglichen werden.

Wenn Sie Altgold, also Goldschmuck wie Ringe, Goldketten oder Zahngold besitzen, raten wir dieses in Anlagegold umzutauschen. Denn Goldschmuck eignet sich nicht als Vermögensabsicherung. Durch den Tausch von Schmuck in Anlagemünzen oder Goldbarren profitieren Sie in jedem Fall vom hohen Goldpreis.

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