Achtung vor Gold-Fakeshops im Internet

Fälschung oder Original? © Eigenes Bild

Wie Sie sich vor Onlinebetrug beim Goldkauf schützen können

Die Zahl der Fake-Onlineshops im Edelmetall-Bereich nimmt angesichts der Vielzahl an Edelmetallkäufern rapide zu. Verlockenden Angeboten im Internet für Goldmünzen, Goldbarren, Silber und anderen Edelmetallen sollten Sie auf jeden Fall mit Vorsicht begegnen.

Fake-Onlineshops für Gold und andere Edelmetalle locken mit einmaligen Nachlässen auf Produkte, die die tatsächlichen Handelsspannen der Händler um ein Vielfaches überschreiten. Erfahrene Anleger wissen, dass die Handelspannen circa zwischen 0,5 und 5% liegen; unerfahrene hingegen denken, dass Nachlässe in Höhe von 10%, wie sie auch in anderen Branchen üblich sind, auch im Anlagebereich möglich sein könnten.

Wir von Gold&Co. haben uns auch besonders auf Fälschungen von Anlage-Edelmetallen spezialisiert, um Kunden vor solchen Fake-Produkten zu informieren und wenn möglich vor Fehlkäufen bewahren.

Angesichts dieser neuen Bedrohung wollen wir als seriöse Händler Ihnen nicht nur Expertise in der Beratung bieten, sondern auch weitere Informationen zum Erkennen von den aktuell populären Fakeshops bieten. Außerdem wollen wir Ihnen eine Hilfestellung geben, was zu tun ist, wenn Sie doch an einen Onlinebetrüger geraten sind.

JETZT FAKESHOP MELDEN

Als Service bieten wir zudem eine Blacklist an, in der wir unseriöse Händler & Websites aufzeigen, die uns bei unseren Internetrecherchen aufgefallen sind oder uns von Kunden gemeldet wurden.

Sollten Sie sachdienliche Informationen zu noch nicht gelisteten Fakeshops haben, bitte melden Sie uns diese unter alarmfahndung@goldundco.at oder über das Online-FORMULAR ein.

 

Wie funktionieren Gold-Fakeshops im Internet?

Falsche Verkaufsplattformen im Internet locken meist mit besonders tollen Angeboten – hohe Rabatte (im Goldbereich z.B. 10% Neukundenrabatt), gerne wird auch mit Formulierungen wie „exklusiv“ oder „nur für kurze Zeit“ gearbeitet. Doch allein wenn Sie auf einer Seite ausschließlich Angebote finden, sollten Sie schon skeptisch sein.

Diese Shops funktionieren meist mit derselben Masche: Sie müssen mit Vorauskasse bezahlen, meist über einen Onlinebezahldienst. Die Händler sitzen im Ausland, benutzen in der Regel Adressen und Daten von seriösen Shops auf ihren schnell und billig zusammengebauten Seiten, die oft nur kurze Zeit online sind. Wenn genug Profit gemacht wurde, werden die Seiten wieder offline genommen.

Da mit solchen Fakeshops schnell und einfach Profit gemacht werden kann, schalten diese Fake-Händler oft sogar Werbung auf Suchmaschinen und als Bannerwerbung auf anderen Seiten. Wenn Internetnutzer dann nach Suchbegriffen wie „Gold kaufen“ oder „Goldhändler online“ suchen, werden Sie schnell auf die Seite gelockt.

Die Kunden werden entweder an reale Shops (von echten Händlern!) verwiesen, wo sie das Gold abholen sollen – wovon diese natürlich nichts wissen – oder warten vergeblich auf die Zustellung der Ware.

Gold Fakeshops als Thema im Ö1 Mittagsjournal

Gold & Co Experte Walter Hell-Höflinger, gerichtlich beeideter Sachverständiger, dazu im Ö1 Mittagsjournal vom 12.März 2019:

“Diese Webshops versprechen große Rabatte. Wir hatten einige Kunden, die zwischen 3000 und 7000 Euro an solche Shops überwiesen hatten und, nachdem Sie die Ware nicht erhielten, feststellen mussten, dass Sie auf eine Betrügerfirma hereingefallen waren.”

Wie erkenne ich einen Fakeshop für Gold?

Folgende Anzeichen auf sollten Sie bei einem Webshop skeptisch machen:

  • Fokus auf tolle Rabatt-Angebote: Gerade bei Edelmetallen wie Gold und Silber ist die Marge für die Händler nicht sehr hoch, Rabatte von 10% (oft „Neukundenrabatt“ genannt) und mehr sind daher unrealistisch.
  • Seltsame Webadresse: Alle renommierten Unternehmen haben als Domainnamen den Firmennamen mit möglichst wenig Zusatzwörtern! (z.B. die Website von der Firma ABC heißt www.abc.at aber nicht www.abc-edelmetallhandel-seit-1999.at !)
    Auch wenn der Inhalt der Webseite nicht zur Webadresse passt, sollte Sie das stutzig machen – etwa wenn sie auf einer Seite für „Homedecor“ oder „Games“ plötzlich Gold angeboten bekommen. Fake-Anbieter arbeiten gerne auch mit Adress-Erweiterungen wie „seit-1920“ oder „24“ wie die Fakeshops goldscheideanstalt-seit1920.de oder mein-goldbarren24.shop.
  • Nicht gesicherte Webseite: Bei Webseiten ist mittlerweile https anstelle von http Standard – dafür ist ein Zertifikat nötig, in der Adresszeile oben wird dann https angezeigt und ein Vorhängeschloss vor der Adresse. Fehlt das, werden Daten nicht verschlüsselt übermittelt.
  • Zahlungsmethoden: Welche Zahlungsmethoden werden angeboten? Fakeshops verwenden oft Bargeldtransferdienste wie Western Union oder MoneyGram. Diese Transferdienste sind vor allem für private Geldüberweisungen gedacht – auf diese sollten Sie nur zurückgreifen, wenn Sie den Empfänger kennen und ihm vertrauen!
  • Falsches Impressum, Datenschutzangaben, AGBs, etc.: Bei Fakeshops fehlen Impressums- und Datenschutzangaben oft, ebenso wie AGBs und Hinweise auf das gesetzliche Rücktrittsrecht.
  • Besonders perfide: im Impressum finden sich Adressen von anderen, renommierten Firmen. Wenn der Kunde nicht genau hinsieht, kann man rasch den Eindruck gewinnen, dass es sich hierbei um eine Seite dieses bekannten Edelmetallhändlers handelt. Oft allerdings ein Fehler geschieht – es finden sich unter den Adressen, auch Filialadressen, an den aber ein ANDERER Edelmetallhändler aber nicht jene Firma von der das Impressum kopiert wurde. (z.B. Firmenname des Edelmetallhändlers A und unter den Filialadressen eine Adresse des Edelmetallhändlers B)
  • Texte werden kopiert, wobei oft nicht einmal die Namen im Fließtext ausgetauscht werden – sehen Sie genau hin, ob in den Texten der gleiche Name wie anderswo auf der Webseite und Impressum selbst angegeben ist!
  • Falsche Gütesiegel: Fakeshops listen gerne falsche Gütesiegel für den Onlinehandel auf oder führen einfach echte Siegel, ohne das Zertifikat zu besitzen. Bei einem echten Onlinesiegel muss das Siegel mit der Betreiberseite verlinkt sein – klicken Sie also einfach auf das angezeigte Siegel, um zu sehen, ob Sie z.B. wirklich auf der Zertifikatsseite von „Trusted Shops“ landen oder gar nicht oder auf eine falsche Seite verlinkt wird. Mehr Infos zu Internet-Gütesiegeln finden Sie auch hier: http://internet-guetesiegel.de/ oder speziell für Österreich das österreichische Online-Gütezeichen: https://www.guetezeichen.at/
  • Adresse: Oft benutzen Gold-Fakeshops die realen Adressen von echten Edelmetallhändlern! Wenn eine Adresse angegeben ist, sehen Sie online nach, etwa auf Google Maps: Kann die Adresse überhaupt stimmen? Ist auf dieser Adresse wirklich eine Firma namens „Feingold-Scheideanstalt“ zu finden oder scheint hier ein ganz anderer Name auf?
  • Telefonkontakt: Ist eine Kontakttelefonnummer angegeben? Gerade bei einem sensiblen Geschäft wie dem Goldankauf sollte es möglich sein, unkompliziert telefonisch Kontakt aufzunehmen und wichtige Fragen beantwortet zu bekommen. Wenn unter der Telefonnummer niemand erreichbar ist oder Sie in einem Call-Center landen, wo nur der Kaufprozess besprochen werden kann, aber keine Fragen zur Preisentwicklung beantwortet werden, keine Angebote zu weiteren Beratungsgesprächen etc. gegeben werden, heißt es skeptisch sein.
  • Nur positive Bewertungen: Wenn Sie für einen Onlineshop ausschließlich positive Bewertungen finden, sollten Sie stutzig werden – üblicherweise findet sich eine Mischung aus positiven und negativen Kundenrückmeldungen. Selbst die beste Firma erntet auch mal die eine oder andere launische Bewertung!
  • Fehlerhafte Rechtschreibung & Grammatik: Wenn Sie über viele Fehler auf der Seite stolpern, der Text hastig zusammenkopiert oder automatisch übersetzt wirkt, mit unvollständigen Sätzen etc., sollten Sie ebenso skeptisch sein.

Immer hilfreich ist es, nach dem Shop auch noch einmal zu googlen und nachzusehen, ob Sie weitere Informationen, Bewertungen, ein Facebook-Profil, Bewertungen auf Onlineplattformen etc. finden. Informieren Sie sich umfassend, bevor Sie zu einer Kaufentscheidung kommen!

Unsere aktuelle Liste an bekannten Fakeshops:

  • feingold-scheideanstalt.de
  • feingoldscheideanstalt-seit1974.de
  • feingoldscheideanstalt-seit1973.de
  • feingoldscheideanstalt-seit1972.de
  • goldscheideanstalt-seit1946.de
  • goldbarren-schmiede24.com
  • goldbarren-profis24.com
  • goldbarren-handel24.com
  • goldbarren-laden24.com
  • goldbarren-scheideanstalt.de
  • goldbarren-schmiede24.com
  • goldscheideanstalt1924.de
  • goldscheideanstalt-aktuell.de
  • goldscheideanstalt-anmelden.de
  • goldscheideanstalt-elite.de
  • goldscheideanstalt-exklusiv.de
  • goldscheideanstalt-globus.de
  • goldscheideanstalt-green.de
  • goldscheideanstalt-heute.de
  • goldscheideanstalt-intern.de
  • goldscheideanstalt-juwelier.de
  • goldscheideanstalt-master.de
  • goldscheideanstalt-nest.de
  • goldscheideanstalt-seit1920.de
  • goldscheideanstalt-seit1923.de
  • goldscheideanstalt-seit1946.de
  • goldscheideanstalt-tab.de
  • goldscheideanstalt-testsieger.de
  • goldsouk.de
  • mein-goldbarren24.shop

Vergleichen Sie auch die Liste an verdächtigen Shops auf der deutschen Vergleichsplattform gold.de.

Was soll ich tun, wenn ich auf einen Fakeshop hereingefallen bin?

  1. Zahlung stornieren
    Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank und versuchen Sie, die Zahlung zu stornieren! Hier kommt es darauf an, innerhalb weniger Stunden zu handeln. Leider ist dies bei einer Eigenüberweisung zumeist nicht möglich. Man könnte nur mit der Gegenbank Kontakt aufnehmen und verlangen, die Zahlung einzufrieren, da „bereits Anzeige wegen schweren gewerbsmässigen Betrugs..“ erstattet wurde.
  2. Beweise sichern
    Machen Sie Screenshots, speichern Sie alle Nachrichten und Zahlungsinformationen ab! Da Gold-Fakeshops oft nur kurze Zeit online sind, sollten Sie das so schnell wie möglich machen, um den Kauf beweisen zu können.
  3. Polizei kontaktieren
    Wenn eine Stornierung nicht mehr möglich ist, sollten Sie die Polizei kontaktieren und eine Betrugsmeldung machen. Sie können Straftaten auf jeder Polizeidienststelle melden und zur Anzeige bringen. Da die Händler meist im Ausland sitzen und oft nicht einfach auszuforschen sind, sind die Erfolgsaussichten, Ihr Geld zurückzubekommen, in der Regel aber leider gering. Auch das Aufsuchen der im Impressum angegebenen Adressen wird zu keinem Erfolg führen.

Mehr Informationen finden Sie außerdem auf onlinesicherheit.gv.at und watchlist-internet.at.

Was kann ich tun, wenn mir ein Fakeshop auffällt?

Wenn Sie auf einen Fakeshop für Gold und Edelmetall allgemein stoßen, melden Sie ihn am besten auch hier – wir sammeln in unserer Datenbank alle Fakeshops.

Sollten Sie Zweifel an der Seriösität eines Händlers haben, überprüfen Sie den Namen oder die Seite in unserer Datenbank oder nehmen Sie persönlich mit uns Kontakt auf!

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