Trump oder Biden: Auswirkungen der US-Präsidentenwahl auf den Goldpreis

Trump oder Biden © Jon Tyson / Unsplash

Am 3. November entscheiden die Amerikaner darüber, ob Donald Trump eine weitere Amtszeit im Weißen Haus bleiben darf oder ob Joe Biden der 46. US-Präsident wird. Historisch gesehen hatten US-Präsidentschaftswahlen oft einen direkten Einfluss auf den Goldpreis, da ein Führungswechsel häufig auch einen Wechsel in der Finanzpolitik mit sich brachte.

Rahmenbedingungen bleiben gleich

Um die Wirtschaft zu stützen und die Beschäftigung anzukurbeln, hat sich die FED bereits bis mindestens 2023 zu niedrigen Zinssätzen verpflichtet. Das bedeutet, dass unabhängig davon, wer das Sagen hat, der US-Dollars in den kommenden zwei Jahren wahrscheinlich schwächer werden wird.

Bisher ist auch der Aktienmarkt gut durch die Corona Krise gekommen und hat sogar eine beispiellose Rallye hingelegt. Jedoch wurde diese Rallye vor allem auch durch staatliche Stimuli, Rettungspakete und Hilfszusagen befeuert.

Je höher nun aber die staatlichen Ausgaben der USA sind, desto größer wird die Staatsverschuldung und desto stärker gerät der Dollar unter Druck.

Und ein schwacher Dollar – Gold wird ja weltweit in Dollar gehandelt –  bedeutet stets einen hohen Goldpreis.

Demokraten oder Republikaner

Tatsächlich wird es nicht nur vom Ausgang der Präsidentenwahl abhängen, sondern auch wie sich der Senat zukünftig zusammensetzen wird.

Wird nicht nur Biden Präsident, sondern können die Demokraten auch die zweite Kammern des Kongresses erobern, dürften die Demokraten ein gewaltiges Stimulus Paket – im Gespräch sind bis zu 3,4 Billionen Dollar – schnüren.

Dieses Konjunkturpaket würde zwar kurzfristig den Aktienmarkt nochmals ankurbeln, langfristig aber vor allem die Staatsverschuldung weiter steigen lassen und den Dollar noch stärker belasten.

Gleichzeitig stehen die Demokraten eher für eine Erhöhungen der Unternehmens- und Kapitalgewinnsteuer und würden wohl auch wieder strengere Gesetze für Industrie und Gewerbe einführen. Den Goldpreis würde ein solches Szenario weiter nach oben treiben.

Gewinnt Biden die Wahl zum Präsidenten, ohne dass die Demokraten das gesamte Parlament kontrollieren, dürfte es keine einschneidenden Änderungen in Sachen Steuern geben. Vor allem dürften auch die Stimuli für die Wirtschaft unter einem republikanischen Senat deutlich geringer ausfallen.

Unsplash Brexit
Bildnachweis: Markus Spiske / Unsplash

Schafft Trump ein weiteres Mal die Umfragen Lügen zu strafen und wird wiedergewählt, so hätte er es zumindest bis zu den Mid-Terms weiterhin mit einem demokratischen Abgeordnetenhaus zu tun.

Zwar dürfte Trump in diesem Fall seine Republikaner im Senat zu einem höheren Konjunkturpaket zwingen, als es diese gerne hätten. Das Gesamtpaket der Wirtschaftshilfen würde dann aber sicherlich kleiner ausfallen, als ein rein Demokratisches.

Rechtsstreit, Straßenschlachten, Bürgerkrieg?

Falls Donald Trump tatsächlich von den Amerikanern abgewählt wird, steht aber bei weitem nicht fest, dass der Präsident diese Niederlage so ohne Weiteres anerkennen wird.

Demo US Wahlen
Demos zu den US-Wahlen - Bildnachweis: Unsplash

Seit Monaten schürt Trump Zweifel am korrekten Ablauf der Wahl im Allgemeinen und der Briefwahl im speziellen. Trump hat auch bereits mehrfach gesagt, dass er davon ausgehe, dass die Wahl vor dem Obersten Gerichtshof enden wird.

Wenn es keinen klaren Sieger gibt oder Trump sich weigert, einen Biden-Sieg zu akzeptieren, wird es zu Chaos kommen. Rechtsstreitigkeiten, gewaltige Krawalle, ja selbst ein Bürgerkrieg scheint dann möglich.

In einem solchen Szenario dürfte der Goldpreis in die Höhe schießen. Denn Unsicherheit ist stets gut für Gold. Eine umstrittene Wahl brächte dazu nicht nur die Unsicherheit wer denn der nächste Präsident der USA wird, auch die Konjunkturpakete würden sich nach hinten verschieben und wohl erst 2021 greifen.

Geldpolitik bleibt

Eine Normalisierung der US-Geldpolitik des billigen Geldes – niedrigste Leitzinsen und Quantitative Easing – ist auf Jahre nicht in Sicht. Egal unter welchem Präsidenten. Die Geldschwemme wird über kurz oder lang zu einer Inflation führen, sodass Gold als „harte“ Währung zur Konservierung von Kaufkraft und Absicherung von Vermögen verstärkt nachgefragt sein wird.

Für Goldkäufer in Europa ist natürlich vor allem auch der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro relevant. Da auch in Europa die Unterstützungspakete geschnürt werden und die EZB ebenfalls eine Niedrigzinspolitik dürfte auch der Euro unter Druck geraten und ebenfalls nach unten gehen. Neben der Corona Krise müssen die Europäer ja auch noch mit einem harter Brexit umgehen, was die Wirtschaft in der EU weiter belasten dürfte.

Goldenes Zeitalter voraus

Jedenfalls gehen wir hier mit den beiden Analysten Ronald Stöferle und Mark Valek konform, die in ihrem In Gold We Trust Report 2020 2020 von einer „goldenen Dekade“ ausgehen.

Dass der Goldpreis steigt erachten sie ebenso wie ich als so gut wie sicher. In ihrem Model gehen sie weiter davon aus, dass der Goldpreis im Jahr 2030 im wahrscheinlichsten Falle bei etwa 4.800 US-Dollar liegen wird, wobei sogar ein höherer Goldpreis nicht ausgeschlossen ist.

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