Mit Gold & Co. den Goldfälschern auf der Spur
Von vielen Kunden höre ich: „Beim Umwandeln vom Ersparten in Gold, Silber oder in andere Edelmetalle ist es das Wichtigste, dass man den besten Preis bekommt! Oder nicht? Gold ist ja überall dasselbe?!“
Das hat schon seine Richtigkeit, Feingold ist überall dasselbe. Aber wie weiß ich mit Sicherheit, dass das, was ich günstig gekauft habe, auch tatsächlich den Wert hat, den ich dafür bezahlt habe? Vor allem wenn ich es nicht im seriösen Fachhandel, sondern von Privat, auf Auktionsplattformen oder über Webshops ohne echte Reputation gekauft habe?
Ich habe als Sachverständiger, der laufend über Gerichte mit Betrügereien rund um Gold zu tun hat, da eine eigene Meinung: Alle jene, die gutgläubig oder aus falscher Sparsamkeit Gold bei unsicheren Quellen kaufen, laufen mit höchster Wahrscheinlichkeit Gefahr, echtes Geld für Blech zu bezahlen! Die 100-prozentige Sicherheit habe ich nur dann, wenn ich beim seriösen Fachhändler garantiert echte und geprüfte Ware kaufe.
Doch wie finde ich einen guten Fachhändler? Meine Tipps dafür sind:
- Auf Empfehlungen von Freunden und Verwandten vertrauen
- Rezessionen auf Google und anderen Plattformen lesen. Viele Bewertungen sind gut, bei reinen 5 Sterne Unternehmen sind die Bewertungen jedoch meist gekauft.
- Internetrecherche betreiben. Kontrollieren ob das Unternehmen im Firmen ABC aufscheint und ob die Adresse aus dem Impressum stimmt.
- Existiert ein Ladengeschäft?
- Bei einem Webshop doppelt genau schauen! Seit wann existiert er? Ich rate auch die angegebene Telefonnummer anzurufen. Machen Sie eine kleine Testbestellung!
Gibt es überhaupt einen berechtigten Grund Angst zu haben, einen falschen Barren zu kaufen?
Meine klare Antwort ist: JA, es werden immer mehr falsche Barren angeboten!
Wie Sie vielleicht wissen, bin ich allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Edelmetalle. Und ich habe eine sehr interessante Spezialisierung, nämlich die Aufdeckung von Fälschungen. Ich habe es mir – abgesehen von meinem Beruf – zum Hobby gemacht, Fälschungen zu entdecken, zu erkennen und auch zu sammeln, um damit meine Mitarbeiter bei Gold & Co. so gut auszubilden, dass ihnen garantiert kein falsches Stück untergejubelt werden kann.
So hat mein Team gerade erst wieder einen perfekt gefälschten 100 Gramm Barren trotz korrekter Messungen auf diversen Messgeräten als falsch erkannt und die überführten Betrüger an die Polizei übergeben.
Was ist das Besondere an diesem Fall?
Sie müssen wissen, dass es eine hohe Kunst ist, verpackte und verschweißte Goldbarren auf Echtheit zu überprüfen. Moderne verpackte Fälschungen mit Wolfram erschweren zudem eine zuverlässige Echtheitsaussage zu treffen, da viele Testmethoden die Verpackung nicht durchdringen können oder die aufgetragene Goldschicht zu dick ist als das man ohne Bohren oder Feilen auf das Fälschungsmaterial kommt. Außerdem bedeutet die Zerstörung der Verpackung einen Wertverlust und dass der Barren nicht wieder verkäuflich ist. Abgesehen von der ökologischen Sinnlosigkeit in Zeiten des Klimawandels einwandfreie Ware zu zerstören, um sie danach neu zu produzieren, bedeutet es für den Kunden einen Verlust, da diese Kosten den Ankaufspreis unweigerlich verringern.
Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe eines kompetenten und fachlich qualifizierten Fachhändlers, üblicherweise Gold und Silber-Produkte zweifelsfrei und möglichst ohne Beschädigung zu verifizieren.
Darum schulen wir unsere Mitarbeiter, sich nicht nur auf die High-End Testgeräten zu verlassen, sondern trainieren in der Ausbildung auch auf klassische Methoden, damit diese auch ein Gefühl und Auge für das Echte genauso wie das Falsche entwickeln.
Dazu trainieren wir mit den neusten Fälschungen und checken, ob unsere Testgeräte und unser Team diese erkennen können.
Und das klappt ausgezeichnet! So kann ich mit Stolz sagen, dass meine MitarbeiterInnen die erforderliche fachliche Kompetenz haben, und diese selbst unter hohem Zeitdruck an den Tag legen – und so beinah monatlich Fälscher und Betrüger entlarven und Fälschungen aus dem Markt ziehen.
Warum ist es aber so schwer eine Fälschung zu entlarven?
Erstens: Die Barren sind perfekt verpackt wie die Originale.
Zweitens: Die neuen Fälschungen stimmen nun nicht nur von der Prägung, sondern auch von der Größe her mit dem Original überein.
Drittens: Sie sind auch mit einer laufenden Seriennummer versehen und mit dem Zertifikat in einer Kunststoffverpackung eingeschweißt.
Lange Zeit wurden Fälschungen in Messing vergoldet ausgeführt, welche aber aufgrund der physikalischen Unterschiede zu Gold niemals in Größe und Gewicht dem Original nahegekommen sind und so relativ einfach entdeckt werden konnten. Seit einigen Jahren versucht sich die Fälschungsindustrie aber in Wolfram als Fälschungsmaterial, das nahezu dieselbe Dichte wie Gold hat und damit gleiche Größe bei gleichem Gewicht wie Gold ermöglicht.
So sind mir persönlich unter den Münzen Wolframfälschungen beim Krügerrand, Maple Leaf und American Eagle bekannt, hingegen aber noch keine einzige vom Wiener Philharmoniker, der sich aufgrund seines Detailreichtums und hohen Prägequalität technisch mit Wolfram kaum fälschen lässt. Das spricht wiederum für die Qualität der Münze Österreich und rechtfertigt einmal mehr ihren Platz am Stockerl der wichtigsten Prägeanstalten der Welt!
Welche Produkte werden am häufigsten gefälscht?
Zumeist 1 Unzen- und 100 Gramm-Barren. Warum? Weil die Verpackung mit allen Sicherheitsmerkmalen und der Seriennummer, die dem Kunden die Echtheit garantieren sollen, einfach und perfekt gefälscht werden kann.
Wird dann zudem noch ein mit Goldblech ummantelter Wolframbarren in der Verpackung eingeschweißt, ist selbst für einen Profi mit den herkömmlichen Testmethoden ohne Zerstörung der Verpackung eine Entdeckung der Fälschung unwahrscheinlich. Es gab wohl um 2005 auch Versuche mit 1g und 2g Barren, aber dabei war der Aufwand wohl zu groß.
Bei den aktuellen Goldpreisen der letzten Jahre wie auch dem großen Umsatz entwickeln immer mehr Fälscher noch bessere Materialien und Methoden, und versuchen gefälschte Anlageprodukte wie Münzen und Barren in hoher Qualität in die Märkte einzuschleusen. Dies geschieht sehr oft über Fakeshops, Auktions- oder Inseratenplattformen über den Verkauf zwischen Privaten. Grundsätzlich wird immer mit der Profitgier der Käufer gespielt. Im Endeffekt zahlen diese dann drauf, weil sie unwissend die vermeintlich günstige, unechte Ware gekauft haben.
Ich beschreibe in meinem Buch „The Gold You Trust“ neben den Fälschungsarten auch detailliert die Betrugsmaschen z.B. mit Goldsparplänen, den überteuerten Verkauf von Medaillen im Münzoutfit und veröffentliche unseriöse Edelmetall-Fakeshops, die z.B. mit 10-prozentigen Erstkundenrabatten und renommierte Händler kopierend leichtgläubige Kunden locken. Wenn ich eines in dem Job gelernt habe, ist es, dass das Wallstreet-Sprichwort „Gier frisst Hirn“ auch hier vielen viel Geld gekostet hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns sicher sein dürfen, dass Fälschungen in Zukunft noch besser werden, aber auch, dass die Hersteller an höheren Sicherheitsstandards arbeiten.
Und eines wiederhole ich: Sicherheit bietet dem Kunden hierbei nur der seriöse und kompetente Fachhandel. Jede Ware, die ein Kunde bei Gold & Co. kauft, hat zuvor einen mehrstufigen Prüfprozess durchlaufen und ist von echten Experten kontrolliert worden. Bei Gold & Co. kaufen Sie definitiv sicher ein!