Silber legt den Turbo ein

Silberne Wiener Philharmoniker eignen sich als Silber-Investment // © eigenes Werk

Warum der „kleine Bruder von Gold“ mal wieder vergessen wurde

Gold, Gold, Gold – seit über einem Jahr gibt es in der breiten Öffentlichkeit scheinbar nur noch ein Edelmetall. Das ist auch kein Wunder, denn Gold hat seit dem Beginn des Jahres 2024 eine Performance hingelegt, mit der wohl kaum jemand gerechnet hat. Der Goldpreis hat sich weit über der Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze festgesetzt – ein Wert, der lange Zeit unerreichbar schien. Und neben den geldpolitischen Verwerfungen treiben nun auch wieder die geopolitischen Unsicherheiten die Menschen in einen sicheren Hafen wie Gold. Das gelbe Metall macht inzwischen wieder Schlagzeilen auf den Titelseiten der großen Zeitungen in Österreich, Deutschland und ganz Europa.

Der Siegeszug des Goldes hat allerdings dazu geführt, dass ein anderes Edelmetall regelrecht in Vergessenheit geraten ist – dabei wussten langfristig orientierte Anleger schon frühzeitig, dass Silber in Phasen eines Goldpreis-Anstiegs meist früher oder später ebenfalls den Kurs-Turbo gezündet hat und dass Gold im Hinblick auf die Rendite sogar übertroffen werden konnte. Und so passierte es auch im Jahr 2025: Zwischenzeitlich hat Silber eine größere Jahresrendite erreicht als sein großer Bruder, das Gold.

Viele Anleger fragen sich nun, ob und wie sie jetzt noch auf den dampfenden Silber-Zug aufspringen können. Wir sind der Meinung: Für ein Investment in Silber ist es nie zu spät. Denn das weiße Metall steht Gold in nichts nach und bietet neben der Sicherheit als Wertspeicher zusätzliche Chancen als Rohstoff in der Industrie. Zudem ist Silber im Gegensatz zu Gold noch weit von seinem Allzeithoch in US-Dollar entfernt. Und das Streben nach neuen Rekorden kann dazu führen, dass nicht nur in US-Dollar ein neues Allzeithoch erreicht wird, sondern dass auch der Silberpreis in Euro in neue Höhen vorstößt.

Doch wie sollte ein Investment in Silber gerade jetzt aussehen, wo der Silberpreis bereits kräftig gestiegen ist? In Österreich und auch in Deutschland schrecken viele Anleger immer noch vor einem Engagement in Silber zurück, weil das Edelmetall im Gegensatz zu Gold mit der Mehrwertsteuer belegt ist. Doch es gibt Möglichkeiten, diesen Effekt zumindest abzumildern.

Tipp eins: Standardware kaufen

Wie auch bei Gold ist im Silberbereich die Feinunze das Maß aller Dinge. Die meisten Silberanlagemünzen werden standardmäßig mit einem Gewicht von einer Unze geprägt und werden nah am aktuellen Silberpreis gehandelt. Wenn Sie größere Beträge in Silber investieren wollen, müssen Sie sich auch keine Sorgen machen, dass Sie mit einem Haufen an Silbermünzen hantieren müssen: Die Prägestätten liefern die Anlagemünzen in sogenannten Tubes, also Plastikröhrchen – üblicherweise mit 20 oder 25 Exemplaren pro Tube – aus. So können Sie Ihren Silberschatz ganz bequem im Tresor stapeln.

Wiener Philharmoniker | NEU | 1 Unze | Silbermünze 41,20 

Tipp zwei: Je größer, desto besser

Es liegt auf der Hand, dass ein großes Silberprodukt mit einem Gewicht von einem Kilo preiswerter zu produzieren ist als viele kleine Münzen oder Barren. Deswegen empfiehlt es sich, neben einer Grundausstattung an Ein-Unzen-Silbermünzen, größere Geldbeträge auch möglichst in größeren Stückelungen in Form von Silberbarren zu investieren. Hierbei sichern sich Anleger sozusagen einen Mengenrabatt auf das Gewicht in Silber – ein Kilobarren ist auf die Feinunze heruntergerechnet günstiger als die vergleichbare Menge an Silbermünzen.

Argor Heraeus | 1000 Gramm | Silberbarren 1.346,10 

Tipp drei: Junk-Silber kaufen

Der Name Junk-Silber mag abwertend klingen, doch das im deutschen Sprachraum als „Angsthasensilber“ bezeichnete Altsilber ist der absolute Geheimtipp für preisbewusste Anleger. Denn Gebrauchtware kann im Edelmetallhandel unter Anwendung der sogenannten Differenzbesteuerung verkauft werden. Dadurch wird nur die Handelsspanne – also der Abstand zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis – mit der Mehrwertsteuer belegt. Für Anleger ergibt sich ein Preisvorteil, der bei mehreren Euro pro Feinunze liegt. Aus diesem Grund gibt es im deutschsprachigen Raum seit längerer Zeit eine große Nachfrage nach alten Silbermünzen aus der Zeit des österreichischen Schillings oder der deutschen Mark. Auch alte Schweizer Franken mit Silbergehalt werden gern als Alternative zu Wiener Philharmoniker, Maple Leaf oder American Eagle gekauft.

5 Kilogramm Sack Silberschillinge
5 Kilogramm | 100 ATS | 208 Stück | Silber-Sack 3.738,00 

Tipp vier: Sammlermünzen sind nichts für Anleger

Es ist verständlich, wenn eine hochwertig geprägte oder nachträglich veredelte Silbermünze das Herz eines Sammlers höher schlagen lässt. Doch zu Investmentzwecken sind silberne Silbermünzen nur im Ausnahmefall geeignet. Denn meist liegt der Verkaufspreis deutlich weiter vom reinen Metallwert entfernt, als es bei Sammlermünzen in Gold der Fall ist. Deshalb: Trennen Sie strikt zwischen Ihren persönlichen Sammelinteressen und Ihrem Wunsch nach Sicherheit. Für Ihre Gedenkmünzen in Silber werden Sie im Zweifel nur den Schmelzwert erhalten. Das ist besser als gar nichts – aber in den meisten Fällen eine Enttäuschung.

Tipp fünf: Auf Rückschläge gefasst sein

Der Wertzuwachs in Silber war in den letzten Wochen wahrlich atemberaubend, und viele Anleger haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet und den günstigsten Einstiegszeitpunkt verpasst. Weil Silber stärker als Gold in der Industrie nachgefragt wird, ist das Edelmetall auch stärker anfällig für Schwankungen. Die sogenannte Volatilität – also die Ausschläge nach oben und nach unten – ist bei Silber deutlich krasser ausgeprägt als bei Gold.

Der Höhenflug des Silbers kann also jederzeit unterbrochen werden, und die Rückschläge können ein Ausmaß annehmen, das man bei Gold üblicherweise nicht zu erwarten hat. Deshalb: Stecken Sie nicht Ihr ganzes Geld in Silber. Eine gesunde Mischung ist ein Schwerpunkt auf Gold mit einem kleinen Anteil von Silber. Als Faustregel ist meist ein Verhältnis von 80 zu 20 zu lesen. Doch eines steht auch fest: Mit einer Strategie, alles auf eine Karte – nämlich auf Gold – zu setzen, haben Anleger in der Vergangenheit nicht unbedingt die beste Entscheidung getroffen. Denn Silber hat sich in Hausse-Phasen später oft noch auf die Überholspur begeben.

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