Degussa

Degussa 100g Goldbarren // Bildnachweis: © Eigenes Bild

Der Name DEGUSSA ist ein Akronym für Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt und gehört wohl zu den bekanntesten Goldscheideanstalten im deutschsprachigen Raum und gehörte lange zu den wichtigsten Herstellern von Gold-, Silber- und Platinbarren.

Die historische Degussa ging als “Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt vorm. Roessler“ 1873 aus der Frankfurter Scheideanstalt Friedrich Roessler Söhne hervor.

Neben Scheiderei von Edelmetallen konzentrierte sich das Unternehmen im späten 19. Jahrhundert auf die Herstellung von Industriechemikalien.

Die Degussa im Dritten Reich

Unter den Nationalsozialisten war das Unternehmen stark in die Verbrechen des Regimes verwickelt. Nicht nur, dass das Unternehmen von den Arisierungsprogrammen der Nazis profitierte und massiv Zwangsarbeiter beschäftigte, die Degussa bzw. ein Tochterunternehmen lieferte auch das Zyklon B für die Gaskammern im Vernichtungslager Auschwitz. Auch das Zahngold ermordeter Juden landete in den Schmelzöfen der Degussa.

In den 1990er Jahren veranlasste die Degussa eine historische Aufarbeitung der Firmengeschichte.

Aufspaltung in der BRD

In der Bundesrepublik gehörte der mittlerweile multinationale Degussa-Konzern schließlich wieder zu den wichtigsten Unternehmen des Landes, war einer der größten deutschen Chemiebetriebe und die Aktie der Degussa AG Teil des DAX.  In den 90er Jahren kam es im Zuge von Übernahmen, Fusionen und Zusammenschlüssen schließlich zur Aufspaltung der Degussa.
Während die Chemie-Sparte im heutigen Evonik Konzern aufging, muss bei der Edelmetall-Sparte zwischen dem Geschäft und der Marke unterschieden werden:

Die Edelmetallsparte der Degussa

Schon 1993 übernahm die AGOSI (Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt) in Pforzheim das Schmuckmetallgeschäft der Degussa. Der frühere Unternehmenszweig der Edelmetallscheiderei der Degussa wurde dann im Jahr 2000 von der Evonik Degussa GmbH in die PMG („Precious Metal Group“) ausgegliedert und 2003 vom belgischen Umicore Konzern übernommen.

Da die Agosi ebenfalls 2003 von Umicore übernommen wurden gehört das gesamte Edelmetallgeschäft der früheren Degussa heute im Grunde komplett dem belgischen Konzern.  Zur Agosi, und damit zur Umicore gehört im Übrigen auch die österreichische Ögussa.

Die Marke Degussa

Die Marke Degussa wurde von der AGOSI 2010 für zwei Millionen Euro an den Milliardär und „Mövenpick“ Besitzer Finckh verkauft, der unter dem Markennamen „Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH“ einen neuen Edelmetallhändler begründete.  Auch das bekannte Sonne/Mond-Logo, die typische zweigeteilte Raute mit links Sonne (als Symbol für Gold) und rechts Mond (als Symbol für Silber) wurde übernommen.

Die Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH ist jedoch keine Scheideanstalt, sondern lediglich Edelmetallhändler. Die Bewerbung des 2010 gegründeten Unternehmens mit dem Claim „Degussa  – Gold und Silber seit 1843 wurde dem Händler mittlerweile untersagt. Dennoch ist die Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH heute ein seriöser Händler und zählt zu den größten Edelmetallhändlern Europas. Nebenbei erwähnt – die Degussa hat in Ihren Tresoren die größte Sammlung an historischen Goldbarren.

Degussa Goldbarren

Die heutigen „Degussa Goldbarren“ werden im Auftrag der Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH von den Schweizer Scheideanstalten Valcambi und Argor-Heraeus hergestellt und sind damit auch LBMA-zertifizierten „Good-Delivery“ – Herstellern produziert.

Neben Goldbarren gibt die Degussa Sonne/Mond Goldhandel auch Barren aus Silber, Platin, Palladium, sowie aus Rhodium, Ruthenium und Iridium aus.  Alle Degussa Barren tragen das historische Sonne/Mond-Logo als Prägestempel. Aus den Hersteller-Stempel „Melter Assayer“ bzw. „Essayeur Fondeur“ geht hervor, welche Scheideanstalt den Barren im Auftrag produziert hat.

Historischer Degussa Sargbarren // Bildnachweis: Eigenes Bild

Die Goldbarren der alten Degussa AG sind heute mitunter bei Sammlern beliebt, sodass diese mitunter über dem reinen Materialwert gehandelt werden. Vor allem die „Sargbarren“ – also die klassische, konische Barrenform – der historischen Degussa sind mitunter als Sammelbarren beliebt.

Ansonsten werden auch die klassischen Degussa Gold-, Silber- und Platinbarren nah am Goldpreis gehandelt. Die alten Degussa Barren tragen im Gegensatz zu neuen Barren keinen Prüfstempel und haben meist keine Seriennummer.

Degussa Gold kaufen & verkaufen

Im Verkauf führen wir aktuell keine Degussa Barren, sondern lediglich Barren der Münze Österreich, Argor-Heraeus, C. Hafner und anderen LBMA-zertifizierten Scheideanstalten.

Die Goldbarren der Degussa, sowohl der historischen Degussa AG, als auch diejenigen der Sonne/Mond Goldhandel stammen aus einer LBMA-zertifizierten Produktion und sind damit bankhandelsfähig. Sie können Ihre Degussa Goldbarren daher auch bei Gold&Co. verkaufen.

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