Goldreserven: Das Gold der Zentralbanken

Goldreserven © mit freundlicher Genehmigung der OeNB

Aktuell liest man in den Medien immer wieder von den 2300 Tonnen Gold, die Russland bzw. die russische Notenbank als nationale Goldreserve vorhält und, ob und wie diese Putin im Zuge des Ukraine-Krieges und der Sanktionen helfen könnte.

Doch was ist eigentlich der Sinn von Goldreserven und sollten Sie sich auch eine anlegen?

Warum halten Staaten überhaupt Gold?

Physisches Gold wird von Staaten in erster Linie als Währungsreserve vorgehalten. In der Regel liegt die Hoheit der Goldbestände einzelner Länder bei den Zentral- bzw. Notenbanken. Der Anteil von Gold an den Währungsreserven vieler Länder ist seit dem Ende des Goldstandards zurückgegangen.

Der größte Teil der Währungsreserven wird daher in ausländischen Devisen (meist Dollar) gehalten. Die Idee ist, im Krisenfall die eigene Währung vor einem Wertverlust schützen zu können. Die Notenbank tauscht die eigene Währung dann gegen Gold (oder ausländische Devisen) ein, schafft damit Nachfrage und stützt so den Wechselkurs.

Die Goldbarren, die von den Zentralbanken als Währungsreserve vorgehalten werden, sind sogenannte Good-Delivery-Barren, die gewissen Qualitätsanforderungen, die von der London Bullion Market Association (LBMA) definiert werden, genügen müssen. In der Regel haben diese Goldbarren eine Einheit von 400oz. Diese knapp 12,5 Kg schweren Goldbarren sind 25 x 7 x 4 Zentimeter groß, und entsprechen genau dem Bild eines Barrens, wie es viele aus dem Kino kennen.

2300 Tonnen Gold: Die russischen Goldreserven

Bis 2007 hatte die russische Zentralbank laut World Gold Council lediglich Goldreserven von etwa 400 Tonnen Gold. In den vergangenen Jahren hat die Notenbank aber kräftig Gold zugekauft und so Russlands Goldschatz auf knapp 2300 Tonnen erhöht. Beim aktuellen Goldpreis liegt der Wert bei rund 140 Milliarden Dollar.

Als offiziellen Grund für den Zukauf nannte Russland, man wolle sich von Devisen, wie von Dollar und Euro unabhängiger machen. Tatsächlich dürften die Goldreserven etwa 23% der russischen Devisen ausmachen. Das ist im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Um damit alle Verbindlichkeiten zu bezahlen, reicht es aber nicht aus. Denn die meisten Devisenreserven in Dollar und Euro sind momentan im Zuge der Sanktionen eingefroren.

Das Problem für Russland liegt darin, dass es das Gold aktuell nur schwer verkaufen kann.

Denn durch die internationalen Sanktionen können russische Organisationen und auch Goldproduzenten kaum mehr Gold außerhalb Russlands handeln.

Britische, EU- und US-Institutionen dürfen keine Geschäfte mit der russischen Notenbank machen. Von den wichtigen Großhandelsplätzen ist russisches Gold damit vom Handel ausgeschlossen. Als potenzielle Handelspartner bleiben so nur mehr China und Indien.

Die russische Zentralbank könnte im Notfall, einen Goldstandard für den Rubel einführen, um die heimische Währung zu stützen. Das Problem wäre aber, dass damit die Finanzierung des Kriegs für Russland eher schwieriger würde. Denn ein Nachdrucken von Rubel wäre dann nicht mehr möglich.

Die größten Goldreserven: Die Länder mit dem meisten Gold

Mit etwa 2300 Tonnen Gold ist Russland der Staat mit den fünftgrößten Goldreserven der Welt.

Anführen tut diese Liste die USA. Insgesamt mehr als 8133 Tonnen lagern die Amerikaner in Ihren Tresoren. Das meiste davon liegt im berühmten Golddepot United States Bullion Depository in Fort Knox.  Ein anderer Teil davon – zusammen mit Goldreserven zahlreicher anderer Länder – in der Federal Reserve Bank of New York in Manhattan.

Schon deutlich abgeschlagen ist auf Platz 2 Deutschland mit 3359 Tonnen Gold, vor Italien (2451 Tonnen) und Frankreich (2436 Tonnen).

Österreichs Goldreserven liegen aktuell bei 280 Tonnen und werden zur Hälfte in Österreich aufbewahrt. Circa 90 Tonnen liegen bei der Österreichischen Nationalbank, 50 Tonnen in den Tresoren der Münze Österreich.

Die andere Hälfte von Österreichs Gold wird im Vereinigen Königreich (84 Tonnen) und in der Schweiz (56 Tonnen) gelagert, wo sich auch die wichtigsten Handelsplätze der Welt für physisches Gold befinden.

Neben Staaten halten auch andere Organisationen, wie die der internationale Währungsfonds, bedeutende Goldreserven. Der IWF hält aktuell (2022) rund 2814 Tonnen Gold.

Eigene Goldreserve anlegen

Phyisches Gold als Notreserve

Während Zentralbanken mit Gold ihre Währung vor Wertverlust schützen, sollte man sich auch als Privatperson Gedanken über die Wertbeständigkeit des eigenen Vermögens machen.  Denn in Zeiten hoher Inflation – aktuell liegt diese so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr – verliert Geld jeden Tag an Wert.

Gold eignet sich hervorragend, um das ersparte Vermögen vor Inflation abzusichern und ist eine bewährte Form der „wirtschaftlichen Selbstverteidigung“ gegen eine fortlaufende Entwertung ihres Geldes.

Wir raten unseren Kunden daher etwa 10-20% Ihres Vermögens in Gold, Silber, Platin und andere Edelmetalle anzulegen. Nicht um damit zu spekulieren, sondern als Absicherung vor Inflation und Geldentwertung.

Denn mit Edelmetallen lassen sich auch kleinere Vermögen leicht absichern (nicht jeder kann sich eine Immobilie leisten), es lässt sich leicht transportieren und lagern.

Mit einer Investition in Gold und andere Edelmetalle sind Sie jedenfalls immer auf der sicheren Seite! Gold ist aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit seit vielen Jahrhunderten ein bleibender Wert. Darauf können Sie sich verlassen!

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